J'ai une question à vous poser



Französischer Wahlkampf im Fernsehen: "J'ai une question à vous poser" heißt eine Sendung auf TF1, in der hundert im Fernsehstudio anwesende Bürger den Präsidentschaftskandidaten Fragen stellen dürfen. Der Indendant versichert, dass die Fragen nicht vorher abgesprochen sind. In der gestrigen dreistündige Sendung wurden Jean-Marie Le Pen (Front National, rechtsextrem), Marie-George Buffet (PCF, Kommunisten) und Philippe de Villiers (MPF, auch rechtsextrem) von den Bürgern befragt. Die Sendezeit war allerdings höchst ungleich verteilt. So bekam Le Pen über eine Stunde die Gelegenheit gegen EU und Ausländer zu poltern, während Buffet nur 20 Minuten reden durfte.

Le Pen hat dann auch allen Ernstes behauptet, dass er kein Rassist sei, dass er halt nur jegliche Immigration stoppen will, alle in Frankreich lebenden Ausländer nur dem Staat auf der Tasche liegen und deshalb die Franzosen halt einfach zuerst an sich selbst denken müssen und erst dann sie anderen kommen.

Nicolas Sarkozy war bereits letzte Woche in der Sendung gewesen und hatte die ganze Sendezeit für sich alleine. Der Kandidat der UMP hat sich hervorragend geschlagen, war rhetorisch spitze, witzig, anschaulich und sehr glaubhaft. Ein harter Brocken für Ségolène Royal, der ich ja bereits beim Forum participatif rhetorische Schwächen attestiert habe.

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