Eine gute Frage, die ganze Frankreich ratlos macht. Irgendwie hatte Chirac niemand so ganz ernsthaft in der Rechnung gehabt, er selbst macht es jetzt noch mal spannend und schließt persönlich gar nichts aus.

Noch vor wenigen Monaten hat das niemand für möglich gehalten, da war der Präsident angeschlagen im Ring, kurz vor dem k.o. und alle sprachen der Nach-Chirac-Ära: gescheitertes EU-Verfassungsreferendum, das als Projekt Chiracs galt, gescheiterte Arbeitsmarktreformen (CPE), jugendliche Gewalt in den Banlieus der Großstädte und ein Nichtsnutz als Ministerpräsident. Chirac hatte sich weitgehend zurückgezogen und mischte sich nur selten ein. Seit der Libanon-Krise, in der er seine staatsmännischen Qualitäen ausspielen konnte, ist sein Stern allerdings wieder am steigen - auch in den Umfragen - weshalb Chirac sich jetzt auch noch eine dritte Amtszeit vorstellen kann. Damit ist die UMP (Union pour un mouvement populair) allerdings tief gespalten - zwischen Sarkozy-Anhängern und Chirac-Anhängern -, aber auch Dominique de Villepin hält sich noch alle Optionen offen, geanuso wie die Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie.
Gut möglich, dass Chirac damit aber nur seinen Erzfeind Sarkozy ein bisschen ärgern will, der am liebsten so bald wie möglich die Sache um die Präsidentschaftskandidatur entschieden haben will - zu seinen Gunsten.
Dr. Faustus - 16. Nov, 11:16
Ach nee...
Wie auch immer, es Royal hat ja wohl ziemlich gerockt. Persönlich wär mir de Dommi lieber gewesen, das alte Schlachtross - aber ma muss ja auch die Siegchancen bedenken. Is de Kärcher- Sarko immer noch so beliebt?