Donnerstag, 23. August 2007

La fin du monde

IMGP1782

Ich habe versprochen an dieser Stelle noch einige Nachbetrachtungen zu einem Jahr Erasmus in Frankreich anzustellen. Nun habe ich allerings seit einer ganzen Weile nichts mehr an dieser Stelle geschrieben. Mein neues, altes Leben in Berlin ist offensichtlich stressiger als das Grenobler. Die Uhren in Deutchsland ticken anders als in Frankreich, das habe ich schon öfters festgestellt. Daran dürfte auch mein derzeitiges Praktikum einen nicht unbedeutenden Anteil haben.

Ich habe mich deshalb entschlossen Le nouveau monde mit diesem Beitrag zu beenden. Dies wird mein letzter Beitrag an dieser Stelle sein. Das Blog wird trotzdem bis auf weiteres weiterbestehen und mein Leben in Grenoble vom 06. Oktober 2006 bis in den Juni 2007 für den interessierten Leser dokumentieren.

Die angekündigten Nachlesen kann ich denjenigen, die es interessiert bei einem gemütlichen Bierchen auch mündlich referieren.

Es fällt nicht leicht ein Blog einfach zurückzulassen, das einen fast ein Jahr hinweg begleitet hat und dass man ständig gepflegt hat. Ich habe jedenfalls an der Blog-Idee Blut geleckt und suche Ideen für ein neues Blog, um neue Welten zu entdecken.

Ich sage deshalb nun adieu auf le nouveau monde und à bientot an einer anderen Stelle.

A bientot, mes amis!

Sonntag, 24. Juni 2007

There... and back again

Kopf-Marianne1Da wäre ich nun also wieder in Berlin. Tout a commencé ici. Das gute an Berlin ist, dass man hier in eine Kneipe gehen kann und nicht bereits nach dem zweiten Bier pleite ist. An die französischen Bierpreise von 5 € plus für den halben Liter hatte ich mich schon so gewöhnt, dass ich wieder zurück in Berlin mich aus Begeisterung über die niedirgen (Bier-)Preise gleich vollkommen zulaufen lassen musste.
Das weniger gute an Berlin ist, dass hier ein Reblochon (das ist ein franz. Weichkäse aus den Alpen, den man zum Überbacken der guten Tartiflette benutzt) in den Galeries Lafayette sage und schreibe 13 € kostet. Die Flasche Chartreuse übrigens 42 €. So viel zu den Zahlen.

Meine Abreise aus Grenoble hat sich glücklicherweise sehr unsentimental gestaltet. Keine Abscheidsparty, keine Tränen, was auch daran lag, dass ich es vermieden habe, den noch verbliebenen Leuten adieu zu sagen.

Mit meiner Abreise aus Frankreich hat Le nouveau monde seine Zweckbestimmung erfüllt. Fast ein Jahr lang war ich in der Neuen Welt gewesen und habe über meine Eindrücke und Erlebnisse hier auf diesem Blog berichtet. Dieses Blog wird nicht mehr fortgeführt werden. Doch noch nicht so ganz direkt. In der nächsten Zeit werde ich noch eine kleine Nachlese betreiben und in einigen Artikeln versuchen eine Art Resüme zu ziehen oder besondere Aspekte meines Erasmus-Aufenthalts in Grenoble noch einmal beleuchten. Mit dieser Nachlese werde ich mein Blog abschließen.

Es ist schade, ein Blog aufzugeben, in das man viel Arbeit gesteckt hat, es mit der Zeit sogar ein wenig lieb gewonnen hat, mit der Zeit optimiert und verfeinert hat und das von seinem grafischen Erscheinungsbild einfach so unglaublich gut aussieht, dass man sich am liebsten den ganzen Tag selbst auf die Schulter klopfen möchte. Schade ist es zudem, weil auch viele Leute oft und gerne hier vorbeigeschaut haben. Heute feiert Le nouveau monde seinen 2000. Besucher! Was für ein Erfolg zum Schluss.

Nun gut, wie bereits angekündigt, folgen in den nächsten Tagen meine Nachlesen. Losgehen wird es sehr wahrscheinlich mit einer Betrachtung über die kleinen kulturellen Besonderheiten zwischen Deutschen und Franzosen oder mit einem Artikel über ein Jahr Studium am IEP Grenoble oder irgend so etwas.

Montag, 11. Juni 2007

Weekend Randonnée in den Bauges

IMGP2923Zum Abschluss meiner Erasmuszeit in Grenoble noch eine Wanderung, diesmal allerdings ein ganzes Wochenende und diesmal in den Bauges, etwas weiter nördlich. An beiden Tagen waren 1500 Höhenmeter zu überwinden, was am ersten Tag auch ganz gut geklappt hat, was am zweiten Tag allerdings doch etwas anstrengender war. Das lag aber auch daran, dass wir für den Abstieg am zweiten Tag eine dieser berühmten "Abkürzungen" genommen haben. Am Ende standen wir irgendwo in der Wildnis, mussten mehrmals zurücklaufen, fanden trotzdem den Weg nicht, mussten noch mal zurücklaufen, fanden schließlich einen "Weg" (von einem Weg kann nicht wirklich die Rede sein, wir mussten über Geröllhalden und an Felswänden entlang hangeln, das als abenteuerlich zu bezeichnen ist reiner Euphemismus), sind dann aber schließlich doch wieder irgendwie (und ohne Verluste) unten angekommen. Die Fotos gibts hier.

L'élection legislative: Sarkozys UMP räumt ab

header_presidentielle_mit-Schrift-klein_glatt1Nach dem gestrigen ersten Wahlgang der französischen Parlamentswahlen heißen die Sieger UMP und Nicolas Sarkozy. Von insgesamt 577 Parlamtssitzen sind bereits nach dem ersten Wahlgang 110 Mandate vergeben (also die Abgeordneten, die bereits im ersten Wahlgang mit mehr als 50% der Stiimen gewählt wurden), die konservative UMP konnte 109 Sitze erringen - die Sozialisten nur einen einzigen. In einer Woche wird dann in den restlichen, noch nicht entschiedenen Wahlkreisen die 2e tour stattfinden - jeweils zwischen den beiden Kandidaten eines Wahlkreises, die im ersten Durchgang die meisten Stimmen bekommen haben.
Schon jetzt ist klar, dass der große Sieger UMP heißt: Die UMP hat bereits im ersten Wahlgang insgesamt 43,25% erhalten, während die PS unter der 30%-Marke abgeschmiert ist (ähnliches Schicksal wie die deutsche Schwester SPD). Frankreich wird blau. In einer Woche dann wird die Rechte zwischen 405 bis 455 haben, während de Linke nur auf 120 bis 160 kommen wird. Francois Bayrous neue Partei MoDem (Mouvement Democratique) wird nur 1 bis 4 Parlamentssitze erringen können.
Nicolas Sarkozy wird also die entsprechende Mehrheit erhalten, die sich auch gewünscht hat, um in den nächsten fünf Jahren "durchregieren" zu können.

Donnerstag, 7. Juni 2007

Et... tout fini

Wie der werte Leser auch schon seit einigen Tagen an oben stehender Karte erkennen konnte, befinde ich mich wieder in der Hauptstadt der Alpen, auch als "Grenoble" bekannt. Doch auch nicht mehr für lange, denn in wenigen Tagen hat es sich dann ausgrenoblelt. Erasmus in Grenoble ist vorbei.

Doch der Reihe nach. Zunächst noch einige Worte zu dem Ende meiner Tour de France. Also am 04. Juni wachte ich vollkommen verkatert nach einer mit Pastis durchgezechten Nacht in einem Haus in Marseille auf. Nachdem ich mich von meinen netten und ebenfalls verkaterten Gastgebern Arnaud und Florian verabschiedet hatte, habe ich mich unter Kopfschmerzen zum Gare routière geschleppt mit dem Ziel Aix-en-Provence. Und als ich dann nach geraumer Zeit tatsächlich auch den Abfahrtsort meines Busses gefunden hatte und weitere geraume Zeit später dann auch tatsächlich im Bus saß, da überkam mich mit einem Mal eine unendliche Müdigkeit und Mattheit. Kurzentschlossen sagte ich also Marine (bei der ich eigentlich noch eine Nacht in Aix schlafen wollte) ab, buchte mein TGV-Ticket auf den selben Tag um und fuhr also noch am selben Tag nach Grenoble zurück, nachdem ich mir allerdings zuvor noch für einige Stunden Aix angeschaut habe.
Gut, dem TGV sei Dank war ich dann von Aix aus eine Stunde und zwanzig Minuten später in Lyon und von dort aus auch flugs am Abend wieder in Grenoble. Meine ebenso interessante wie auch anstrengende Reise ist also zu Ende.

Zurück in Grenoble stellte ich fest, dass ich hier auf weiter Flur der einzige verbleibende Stundent bin: (fast) alle Erasmus sind bereits abgereist, die Franzosen zu ihren Eltern nach Hause gekehrt. Durch meine Abwesenheit in Grenoble bin ich immerhin in den vergangenen zwei einhalb Wochen um die zahlreichen Abschiedspartys herumgekommen. Auch für mich ist es jetzt Zeit zu gehen.
In den mir hier verbleibenden Tagen werde ich noch eine To-Do-Liste von beachtlicher Länge abarbeiten müssen: hunderte Formulare wollen noch unterschrieben und gestempelt, Bankkonten gekündigt und Wartenummern gezogen werden. Und dann gehts langam aber sicher zurück Richtung Deutschland.

Mittwoch, 6. Juni 2007

L' élection legislative: Der Wahlkampf ist noch nicht vorbei

header_presidentielle_mit-Schrift-klein_glatt1

Seit der dem Wahlabend des 06. Mai, als Nicolas Sarkozy überzeugend und klar die 2e tour der Präsidentschaftswahlen gewann, habe ich nichts mehr in der Kategorie "La présidentielle" geschrieben. Sicherlich habt ihr trotzdem mitbekommen, dass der Elysée einen neuen Dienstherrn hat, der inzwischen auch schon international in Erscheinung getreten ist bei Beitrittsverhandlungen mit der Türkei und G8. Sarkozy hat natürlich die Regierung umgebildet: Dominique de Villepin hat sogleich nach Sarkozys Amtsübernahme seinen Rücktritt eingereicht (Sarkozy hat schon vorher erklärt, dass Villepins Karriere unter seiner Präsidentschaft beendet sein wird), neuer Premier ist Francois Fillon. Ansonsten hat Sarko alle seine Getreuen zu Ministern gemacht (seine Wahlkampfpresse-Sprecherin ist nun Justizministerin), außerdem einen maghrebstämmigen Minister ernannt (dass man Sarko keinen Rassismus vorwerfen kann) und sogar Sozialisten in seine Regierung geholt: neuer Außenminister ist der Sozialist Bernhard Kouchner.

IMGP2321 Der Wahlkampf ist allerdings noch lange nicht vorbei, denn noch stehen die Parlamentswahlen vor der Tür, die am 10. und 17. Juni stattfinden werden. Nachdem per Referendum das septennat zugunsten eines quinquennats (also die Amtszeit des Präsidenten wurde per Referendum von 7 auf 5 Amtsjahre verkürzt) geändert wurde, finden nun Präsidentschafts- wahlen und Parlamentswahlen immer im gleichen Jahr statt. Diese Verfassungsreform wurde vor allem damit begründet, dass man in Zukunft die (von den Politikern) ungeliebte cohabitation vermeiden will, indem beide Wahlen möglichst gleichzeitig stattfinden.

Wieviel Macht der neugewählte Präsident in Zukunft also haben wird, hängt von den Parlamentswahlen ab: Im Falle einer linken Mehrheit nach den Wahlen im Parlament, was eine cohabitation (rechter Präsident, linker Premierminister) bedeuten würde, wäre Sarkoys Macht sehr begrenzt. Er müste sich auf seine repräsentiven Funktionen zurückziehen. Damit Sarkozy ein mächtiger Präsident wird, braucht er also eine rechte Mehrheit im Parlament, weshalb er schon seit Wochen an die Franzosen appelliert, ihm die zum Regieren notwenige Mherheit in der Assemblée Nationale zu geben. Nach den Umfragen sieht es auch ganz nach einer breiten Mehrheit für die UMP aus. Die Sozialisten werden vielleicht 10 neue Mandate gewinnen können, aber werden wohl nichts Großes reißen. Doch, abwarten: die 1er tour ist am kommenden Sonntag.

Sonntag, 3. Juni 2007

Marseille autrement

IMGP2756Marseille mal anders: Im Gegensatz zu meinen bisherigen Stationen auf meiner Tour de France, wo ich doch sehr viel herkoemmliches Sightseeing gemacht habe, zeigen mir Alice und Pierre-Yves Marseille autrement. Alice und Pierre-Yves, das ist ein franzoesisches Paar, bei dem ich für eine Nacht untergekommen bin. Hospitality Club sei Dank! Eine wirklich tolle Internetplatform...
Deshalb habe ich nicht vorrangig die Kirchen und schoenen Häuser zu sehen bekommen, sondern ihr "persoenliches Marseille", die netten Wohnviertel, den Araber-Markt, ihr Lieblingsrestaurant und den Strand. Und als kleines Highlight hatte ich noch die einmalige Gelegenheit das Trainingsgelände, die sog. "Commanderie", von OM (Olympique Marseille) außerhalb der Stadt sehen zu können. Pierre-Yves war auserwählt dort an einem Fußball-Turnier mit ehemaligen OM-Profis teilzunehmen, weshalb ich die Chance hatte, dieses herrschaftliche Anwesen zu betreten und dort einen Pastis zu mir zu nehmen. Franck Ribery ist mir allerdings leider nicht über den Weg gelaufen. Abends nach gutem Essen gehts es dann auf zum Palais Longchamps, wo bei sehr netter Atmosphaere ein Konzert en pleine air stattfand und ich auch noch den gesamten Freundeskreis von Alice und Pierre-Yves kennenlernte, was mir auch gleich noch einen Schlafplatz für die zweite Nacht bescherte: Ein gewisser Arnaud und Florian haben zu zweit ein großes Haus und luden mich zu sich ein zu Gratin dauphinois, Wein und Pastis.

Freitag, 1. Juni 2007

Carcassonne

IMGP2667Nach nur einem Tag in Toulouse (was etwas zu wenig war, um die ganze Stadt zu entdecken) ging's dann weiter dem Canal du Midi entlang, weiter Richtung Suedosten nach Carcassonne. Selbstverstaendlich muss ein so passonierter Carcassonne-Spieler wie ich auch die zugehoerige namensgebende Stadt besichtigen.
Bereits seit 600 v. Chr steht hier eine Festung, die immer weiter ausgebaut wurde und langezit die franzoesische Grenze nach Andorra sicherte. Die Burg hat zwei konzentrische vollstaendig geschlossene Burgmauern (insgesamt 3km) und 52 Tuerme. Deshalb erinnrt das alles auch sehr stark an Legoland, ist aber halt alles echt. Dieser Robin Hood-Film mit Kevin Kostner wurde uebrigens in Carcassonne gedreht.
Zu meinem Leidwesen hat mich das schlechte Wetter von Bordeaux hierher verfolgt: es regnet gerade in Stroemen, weshalb ich mich fuers erste ins Internetcafé verkrochen habe. Zu meinem weiteren Leidwesen ist die ganze kleine Stadt ziemlich von Touristen (vor allem sehr, sehr vielen Deutschen) belagert, die sich fett und haesslich wie sie sind schlecht angezogen durch die engen Gassen draengen. Die Deutschen fallen - meinem subjektiven Eindruck nach - dabei besonders uebel auf.
Morgen wird meine naechste Station Marseille heissen, meine Tour de France geht langsam seinem Ende entgegen.

Mittwoch, 30. Mai 2007

Toulouse: La ville en rose

IMGP2621Und weiter gehts von Bordeaux aus entlang der Garonne Richtung Toulouse. Damit beginnt nun der suedliche Teil meiner Tour de France: von hier aus sind die Pyrenaeen und Spanien nicht mehr weit. Ein Glueck, denn das triste Bordelaiser Wetter ging mir doch etwas auf die Nerven.
Toulouse versprueht auch den Charme des Suedens: Pastellfarben, sehr, sehr viel Bausteinbauweise und viele kleine, enge Gassen, was mir doch wesentlich besser gefaellt als das barock-neoklassische Bordeaux mit seinen breiten Boulevards. Toulouse wird deshalb die "ville en rose" genannt (das hat nicht mit Edith Piaffs "la vie en rose" zu tun). Was gibts so in Toulouse? Nun, zum Beispiel das Grab des Hl. Thomas von Aquin, der mit seinen (gescheiterten) Gottesbeweisen einen der groessten philosophischen Klogriffe der Menschheitsgeschichte getan hat. Sehenswert sind auch Polizeiverfolgungsjagden in den Toulouser Altstadtgassen, ich hatte das Vergnuegen eine zu erleben: In der Altstadt ist die Polizei aufgrund der engen Gassen mit Motorollern unterwegs (was an sich schon sehr lustig ist). Wenn die dann aber irgendeinen Kaugummi-Dieb verfolgen und ploetzlich aus allen Gassen Polizisten auf Motorollern heranduesen und voellig unorganisiert und wild hupend durch die Strassen flitzen, sich gegenseitig ueberholend fast ueben den Haufen fahren, ja, das ist dann schon sehr sehenswert... Ei, war das ein Treiben!

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