Dienstag, 29. Mai 2007

Weltkulturerbe Wein: St. Emilion

IMGP2573St. Emilion - dieser Name laesst Weintrinkerherzen hoeher schlagen. Die Appelation St. Emilion ist unter den Bordeaux-Weinen eine der ganz grossen Adressen (zusammen mit den Appelationen Margaux und Medoc). Und so wachsen um dieses kleine Dorf die teuersten Reben der Region Aquitaine, jede einzelne Parzelle der Weinberge sorgsam ummauert und mit Schildern versehen, vor welchen Lagen man sich gerade befindet. Von Libourne aus bin ich nach St. Emilion gewandert und habe es zu guter letzt (trotz schlechtem Kartenmaterial und einigen Um- und Irrwegen in den Weinbergen) dann doch noch gefunden.
St. Emilion ist ein kleines Nest, aber trotzdem sehr sehenswert, seit kurzer Zeit auch UNESCO-Weltkulturerbe zusammen mit seinen Weinbergen: wie von Gott selbst auf die Erde gesetzt... Und jeder zweite Laden war ein Weinladen der Winzer von rundum. In meinem Rucksack ist der Platz halt doch sehr limitiert, weshalb ich mir dann leider, leider keinen 1er Cru Classé mit nach Hause nehmen konnte...

P.S. Hoffe, dass ich bald auch wieder neue Fotos hochladen kann. Leider kann ich hier an den PC nicht meine Kamera anschliessen...

Sonntag, 27. Mai 2007

Bordeaux: Eine englische Stadt...

IMGP2531Bordeaux gehoerte frueher laengere Zeit zu England. Das merkt man auch heutzutage noch - vor allem am Wetter: seit zwei Tagen regnet es wie aus Faessern, was meine Besichtigungs- moeglichkeiten hier doch erheblich einschraenkt: von der ueberdachten Saeulengalerie des Theaters aus, bekommt man nicht so viel von der Satd mit. Zweitens habe ich mit den Feiertagen zu kaempfen: Nicht nur, dass heute (Sonntag) alle Geschaefte geschlossen haben (nicht einmal eine billige Postkarte habe ich heute bekommen), nein, morgen ist natuerlich auch noch ein Feiertag, wo es genauso sein wird. Ich braeuchte dringend neue Zahnpasta, doch was willst du machen?

Gestern habe ich mich mit Gilles getroffen, der mich zu sich zum Essen eingeladen hat. Die Geschichte mit Gilles begann vor einer Woche im TGV von Dijon nach Paris, wo er neben mir sass und wir ins Gespraech kamen. Gilles ist ein juengerer Geschichtslehrer aus Bordeaux, der mir in den zwei Stunden von Dijon nach Paris die vollstaendige Geschichte des Dreizigjaehrigen Krieges referiert hat (in gebrochenem deutsch...), ansonsten aber ganz nett war. Als er hoerte, dass ich auch noch nach Bordeaux kommen wuerde, hat er mich natuerlich gleich zu sich eingeladen. Am Ende hat er mich sogar zu seinen Eltern zum Essen in eine gfanz nette Stadtvilla eingeladen, wo ich mir den ganzen Nachmittag den Bauch vollschlagen konnte* und mir waehrend des Essens mit Gilles Vater, einem pensioniertem Philosophie-Professor, angeregte Gespraeche ueber deutsche Philosophen gehalten habe: -"Haben Sie Schopenhauer gelesen?" -"Nein" -"Haben Sie Nietzsche gelesen?" -"Ähh, nicht so direkt..." - "Aber Heidegger und Fichte kennen Sie doch sicherlich..." - Ähh..." usw.

Doch noch einmal zurueck zur der Feiertagsproblematik: Mein Plan war also morgen mit dem Zug fuer einen Tag nach Libourne zu fahren, dort ein Fahrrad zu mieten und durch die Weinberge zu gurken (Pommerol, St. Emilion, ...). Allerdings werden die Fahrradlaeden morgen wohl auch alle geschlossen haben... (diese verdammten Feiertage!). Deshalb werde ich morgen wohl einfach zu Fuss auf Entdeckungstour gehen muessen. On verra...

* als armer Student lebt man auf Reisen ja nicht sooo fuerstlich... [bzw. das ganze Geld, was ich hatte, habe ich bereits waehrend der ersten beiden Tage meiner Reise in Beaune in einem Was-kostet-die-Welt?-Konsumrausch auf den Kopf gehauen].

Samstag, 26. Mai 2007

Es riecht nach Wein: Bordeaux

Vor einer Stunde in Bordeaux angekommen und was fuer ein Luxus: in der Jugendherberge gibt es sogar einen Internetfaehigen Computer! Nun gut werde jetzt erst einmal die Stadt etwas erkunden und mich dann zu spaeterer Stunde noch mal melden...

Freitag, 25. Mai 2007

Es riecht nach Meer

IMGP2486... geauer gesagt: nach Atlantik! La Rochelle ist die dritte Station auf meiner Tour de France. La Rochelle ist eine alte Hafenstadt, einst reich aufgrund des regen Handels und deswegen auch potentiell gefaehrdet, weshalb die Rochellois (sagt man so [finde das Fragezeichen gerade nicht auf seiner putain franzoesichen Tastatur]) auch drei gewaltige Tuerme gebaut haben, um sich gegen Piraten usw zu schuetzen. (Vor der Stadt im Meer steht dann noch das Fort Boyard, das dem ein oder anderen vielleicht noch dunkel von RTL2 in Erinnerung ist, die da irgendwelche B- und C-"Promis" erniedrigende Mutproben haben machen lassen.) Nun gut, die Tuerme haben La Rochelle nicht so viel gebracht, weil der Feind naemlich vom Land kam. La Rochelle war einst die protestantische Hauptstadt Frankreichs und deshalb fuer Kardinal Richelieu ein Dorn im Auge. Der hat bei Caesar abgeschaut und La Rochelle mit der Alesia-Strategie angegriffen: Stadt einkesseln und abwarten. Die Rochellois haben dann jedenfalls irgendwann angefangen ihre Katzen zu essen und - als auch die alle verspeist waren - ihre Schuhe. Wie die Geschichte ausging kann sich jeder denken... Das zweite Mal kamen dann die Deutschen, wobei La Rochelle die Stadt war, die als letztes besetzt worden ist.
Die Rochellois kann jedenfall aufgrund dieser Ereignisse nichts so schnell aus der Ruhe bringen (ausser wild aus der Luft kackenden Moeven). Selbst fuer franzoesische Verhaeltnisse sind die Rochellois extrem tranquille, wie der Franzose sagt. Die Leute sind hier von der Art her etwas rauer (nicht so verhaetschelt wie die aus der Hauptstadt), La Rochelle hat etwas ein Piraten-Stadt-Flair mit dunkeln Kaschemmen, die "Le bateau ivre" (Das betrunkene Schiff) und aehnliche Namen tragen.
Heute werde ich dann wohl die Ile de Re entdecken, eine (ueber eine vier Kilometer lange Bruecke erreichbare) Insel juste à côté de La Rochelle.
Und wie immer: meine Karte hier und die Fotos hier.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Naechstes Etappenziel: La Rochelle

Auf gehts morgen Richtung Atlantik! Nach La Rochelle! Wo ich dort unterkommen werde ist noch vollkommen ungewiss, da es bei der Jugendherberge Probleme gab. Wird schon irgendwie klappen... Heute mache ich mich allerings erst noch einmal auf den Weg durch Paris, es gibt ja noch so viel anzuschauen... Morgen dann in den TGV ueber Poitiers Richtung Meer.

Montag, 21. Mai 2007

Paris, Paris

IMGP2418Paris beschreiben, das ungefaehr so wie zu versuchen die Europaeische Union zu beschreiben: in Ding der Unmoeglicheit. Vielleicht sagt man deshalb am einfachsten, dass Paris ein Gebilde sui generis - eigener Art - ist. Paris ist halt Paris. Einen Versuch der Beschriebung wage ich trotzdem.
Paris ist nicht nur die Hauptstadt eines der zentralistischten Laender der Welt, es zugleich auch geistige Hauptstadt der francophonie, also aller franzoesisch-sprachigen Laender dieser Welt (und das sind nicht wenige, wenn man an die koloniale Vergangenheit Franreichs denkt). Dem entsprechend fuehlt man sich hier auch ein wenig wie im Mittelpunt der Welt, was ja auch dem Anspruch Frankreichs als Grande Nation entspricht (und auch heute immer noch ein bisschen so ist: Frankreich hat eine gemeinsam Grenze mit Brasilien [Frz.Guyana] und ist direkter Nachbar Neuseelands [Neu-Kaledonien]). Paris ist das wahre Frankreich (man beachte den Namen der Grossregion Paris: Ile de France!), der Rest Frankreichs ist die Provinz. Franzoesisch ist auch eigentlich urspruenglich die Sprache von Paris, die sich dann mit der Zeit ueber das ganz Land ausgedehnt hat.
Waehrend Deutschland schon seit jeher von Lokalfuersten regiert wird, onzentrirt sich auf Paris. Nicht nur das politische Leben, sondern auch das kuturelle und wirtschaftlich Leben konzentriert sich in Paris. Das mekt man nicht nur bei Zugfahrkartenkauf (wilst Du von Lyon nach Bordeaux, musst Du ueber Paris fahren), sondern vor allem in Paris sebst. An seiner beindruckenden Architektur, seinen unzaehligen Museen (allein der Louvre ist schon so gross, dass man darin eine ganze Woche zubringen kann). Paris hat meinsten Palaeste, die meisten Museen, die meisten Plaetze, Fontainen, Obelisken. Es hat die praechtigstn Boulevards und Parks.
Paris ist wie eine schoene Frau, die einem teuer zu stehen kommt: schoen und teuer. Dass man fuer einen Cafe gut und gerne mal 7,8 Euro bezahlen kann, ist ja hinlaenglich bekannt. Darueber hinaus finden sich in Paris die teuersten Laeden, in denen die am teuersten angezogenen Leute einkaufen. Paris ist eine High-society- und Schickimicki-Stadt, sie wird auch dominiert vom Geld-Protz.
Insgesamt muss ich sagen, gefaellt mir Berlin (dass ich zufaelligerweise ganz gut kenne) besser. Es ist nicht so schoen wie Paris (zumindest nicht auf den ersten Blick), nicht so verdichtet wie Paris, es hat nicht ein wirkliches Stadtzentrum. Aber Berlin ist cool (und auch sexy!) auf eine normale, entspannte Weise. Es ist eine unpraetentioese Coolness, die auf Protz und Schickimicki vollkommen verzichtet und vielleicht gerade deshalb so cool und sexy ist.

Zu bloed fuers Internet (aber in Paris!)

Mit meiner neuen Google-Karte bin ich noch so etwas am Hadern: sie will nicht so ganz wie ich. Ich will naemlich, dass die Markierungen auf meiner Google-Karte auch in klein die Fotos anzeigen, zu denen sie verlinken, nur die Fotos, die Flickr stehen, werde halt einfach nicht klein auf der Google-Kartre angezeigt... Nur ein Schoenheitsfehler, ich weiss. Ich moechte aber natuerlich mein Blog so perfekt wie moeglich praesentieren. Also, wenn mir jemand kurz erklaeren kann, was ich falsch mache und wie es wirklich geht, kann mir ja schnell bescheid geben.
Seit gestern Abend bin ich nun Paris. Wenn ich hier gleich mit diesem Artikel fertig bin und aus dem Internet-Cafe am Gare de Lyon raus, dann werde ich mal auf Erkundungstour gehen.
Die aktuelle Karte, hier.

Sonntag, 20. Mai 2007

In vino veritas: Beaune und die Cote d'Or

IMGP2169Kommt man nach Beaune und der legendären Côte d'Or, dann heisst das vor allem Weintrinken, viel, viel Weintrinken. Und zwar nicht irgendsoein Vin de table-Gesoeff, sondern nur die edelsten Trauben, die rund um Beaune auf den Weinbergen wachsen: Beaune ist umgeben von Premier Cru- und Grand Cru-Lagen, die die teusersten und edelsten Weine der Bourgogne hervorbringen (das Foto neben dran ist aufgenommen inmitten dieser teuren Gewächse mit Blick auf Beaune). So ging es denn dann zwei Tage lang durch sämtliche Weinläden Beaunes von einer Weinprobe zur nächsten. Was war sonst noch so? Auch die kulinarischen Spezialitäten der Bourgogne wurden verköstigt: Weinbergschnecken und Boeuf bourgingon. Und natürlich die Sehenswürdigkeiten von Beaune: die Weinhändler; die mittelalterlcihe Stadtmauer und nicht zu vergessen das Hospice de Beaune, das Hôtel-Dieu, ursprünglich eine Armeneinrichtung, das aber vor allem für ihre jährliche Weinversteigerung berühmt ist, die die Weinpreise für die ganze Region definieren.
Weitere Fotos aus Beaune könnt ihr Euch hier anschauen, meine Karte findet ihr hier.

Donnerstag, 17. Mai 2007

Le nouveau monde geht auf Reisen

Le nouveau monde geht auf Reisen, nachdem das Semester seit gestern nun vorbei ist und ich mich somit in den Ferien befinde. Wohin es geht? Nun, morgen werde ich ersteinmal in die Bourgogne aufbrechen, nach Beaune, die Weinhauptstadt der Bourgogne (mache sagen sogar der Welt). Wie es dann weiter geht wird noch nicht verraten, nur soviel: ich plane eine "Tour de France", auf der Suche nach der französischen Seele. Ich werde versuchen aktuell von meiner Reise hier zu berichten. Auf der neuen oben eingefügten Google Karte könnt ihr ab jetzt immer meinen aktuellen Aufenthaltsort nachvollziehen. (Ich trag jetzt so einen RFID-Chip um den Hals, der meine genauen Koordinaten an meine Google-Karte funkt.) Ansonsten könnt ihr Euch hier auch die Karte in groß anschauen.
Morgen Mittag geht es also los Richtung Beaune die Weingüter bereisen, Weinberge bewandern, Wein probieren und kaufen. Die Startbedingungen sind nicht gerade die besten: seit Tagn regnet es in Strömen... ich hoffe trotzdem das Beste

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