There... and back again
Da wäre ich nun also wieder in Berlin. Tout a commencé ici. Das gute an Berlin ist, dass man hier in eine Kneipe gehen kann und nicht bereits nach dem zweiten Bier pleite ist. An die französischen Bierpreise von 5 € plus für den halben Liter hatte ich mich schon so gewöhnt, dass ich wieder zurück in Berlin mich aus Begeisterung über die niedirgen (Bier-)Preise gleich vollkommen zulaufen lassen musste.Das weniger gute an Berlin ist, dass hier ein Reblochon (das ist ein franz. Weichkäse aus den Alpen, den man zum Überbacken der guten Tartiflette benutzt) in den Galeries Lafayette sage und schreibe 13 € kostet. Die Flasche Chartreuse übrigens 42 €. So viel zu den Zahlen.
Meine Abreise aus Grenoble hat sich glücklicherweise sehr unsentimental gestaltet. Keine Abscheidsparty, keine Tränen, was auch daran lag, dass ich es vermieden habe, den noch verbliebenen Leuten adieu zu sagen.
Mit meiner Abreise aus Frankreich hat Le nouveau monde seine Zweckbestimmung erfüllt. Fast ein Jahr lang war ich in der Neuen Welt gewesen und habe über meine Eindrücke und Erlebnisse hier auf diesem Blog berichtet. Dieses Blog wird nicht mehr fortgeführt werden. Doch noch nicht so ganz direkt. In der nächsten Zeit werde ich noch eine kleine Nachlese betreiben und in einigen Artikeln versuchen eine Art Resüme zu ziehen oder besondere Aspekte meines Erasmus-Aufenthalts in Grenoble noch einmal beleuchten. Mit dieser Nachlese werde ich mein Blog abschließen.
Es ist schade, ein Blog aufzugeben, in das man viel Arbeit gesteckt hat, es mit der Zeit sogar ein wenig lieb gewonnen hat, mit der Zeit optimiert und verfeinert hat und das von seinem grafischen Erscheinungsbild einfach so unglaublich gut aussieht, dass man sich am liebsten den ganzen Tag selbst auf die Schulter klopfen möchte. Schade ist es zudem, weil auch viele Leute oft und gerne hier vorbeigeschaut haben. Heute feiert Le nouveau monde seinen 2000. Besucher! Was für ein Erfolg zum Schluss.
Nun gut, wie bereits angekündigt, folgen in den nächsten Tagen meine Nachlesen. Losgehen wird es sehr wahrscheinlich mit einer Betrachtung über die kleinen kulturellen Besonderheiten zwischen Deutschen und Franzosen oder mit einem Artikel über ein Jahr Studium am IEP Grenoble oder irgend so etwas.
Dr. Faustus - 24. Jun, 17:35

Zum Abschluss meiner Erasmuszeit in Grenoble noch eine 
Zum Abschluss des akademischen Jahres wird noch einmal ein Spektakel der besonderen Art veranstaltet: Grenoble wird seinen ersten Biermarathon erleben! Und in Frankreich wird zum zweiten Mal in der Geschichte die Bastille erstürmt!
2007 hat Science Po Grenoble die große Ehre dieses Spektakel austragen zu dürfen. 2.000 Science Po-Studenten werden hier in Grenoble erwartet. Der Schwerpunkt dürfte dieses Jahr auf den Wintersport-Disziplinen liegen (Ski, Snowboard, Schlitten), aber natürlich gibts auch Fußball- Manschaften, Handball- Mannschaften, Schwimmen... ja, und natürlich - wir sind in Frankreich - Pétanque-Manschaften. Am Ende gewinnt dann eine Grande Ecole den Wettbewerb (letztes Jahr war es das IEP Aix-en-Provence). Darüber hinaus gibt es noch einige Sonderauszeichnungen, wie z.B. einen etwa 1,80m großen Holzlöffel für die schlechteste Ecole (oftmals Lille oder Rennes) oder die "trophée Karl-Marx" für das beste Fußball-Team. 
Habe ich letzte Woche gesagt, dass die Wanderung im Chartreuse anstrengend war? Habe ich gesagt, dass ich "gelitten" hätte? Vergesst es! Sonntag ging es wieder in die Berge, diesmal Belledonne. Während man den Vercors und Chartreuse noch als voralpine Gebirgsmassive bezeichnen kann, beginnen dann spätestens mit Belledonne so richtig die Alpen. Der Grand Pic de Belledonne, der höchte Berg der Kette hat 2970m. Belledonne, das bedeutet vor allem Schneeschuhe nicht vergessen, denn wird viel Schnee geben.
Es war verdammt steil. In winzigen Schritten setzt man einen Fuß vor den anderen, keucht wie ein 80-jähriger und wünscht sich mal ein kleines gerade Stück hinter dem nächsten Schneeberg. Doch dort oben angekommen, führt der Weg genau so steil weiter. Um dich herum nichts als Schnee. Belledonne, das ist die weiße Hölle. Unser Weg Weg führte uns in Richtung Rocher d'Arguille (2880m), unser Ziel war allerdings ein kleiner Col vor diesem Berg, der allerdings auch 2040m hatte. Auf den Rocher d'Arguille führt kein Wanderweg. 

Wandern als Uni-Sport? In Grenoble ist das natürlich eine Selbstverständlichkeit. Endlich habe ich mich nun auch eingeschrieben und meine erste Wanderung gestern gemacht. Ins Chartreuse, das geheimnisumwitterste der drei Grenobler Gebirgsmassive. Zuvor habe ich erst einmal einen Großeinkauf gemacht und mir eine komplette Alpin-Wanderausrüstung angeschafft. Eine Investition, die zunächst geschmerzt hat, sich dann aber voll ausgezahlt hat.
